HESSE, HERMAN
Sein Steppenwolf (1927) hat ihn berühmt gemacht, den Schriftsteller und Dichter Hermann Hesse, der seine Werke teilweise unter dem Pseudonym Emil Sinclair veröffentlichte. Geboren 1877 in Calw, wurde Hesse im Geist des Pietismus erzogen, doch nach einjährigem Aufenthalt im evangelischtheologischen Seminar Maulbronn kam es zum Bruch mit dem für ihn seitens der Eltern vorbestimmten Lebenslauf. Hesse verdiente fortan seinen Lebensunterhalt als Antiquar und Buchhändler in Basel, bevor sein literarischer Erfolg einsetzte. Von Reisen durch Europa und nach Indien abgesehen, lebte er zurückgezogen am Bodensee und später im Tessin. Literarisch geprägt von Goethe und Keller, begann er sein literarisches Schaffen mit stark autobiographisch geprägten Werken, die seine eigene krisenhafte Entwicklung widerspiegeln. Durchgängig prägt der Gegensatz von Geist und Natur sein Werk, Einflüsse der indischen Philosophie wie der Psychoanalyse treten hinzu. Neben dem Steppenwolf bekannt ist vor allem sein Glasperlenspiel (1943), das westliche und östliche Weisheit vereint. Als Lyriker schuf Hesse Gedichte von schlichter, musikalischer, oft volksliedhafter Sprache. 1946 mit dem Literaturnobelpreis und 1955 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet, starb Hesse 1964 in der Schweiz.